Neue Mandanten für die Rechtsanwaltskanzlei – Mögliche Mittel und Wege

Wie komme ich an neue Mandanten als Rechtsanwalt?

Diese Frage stellen sich viele Kollegen, vor allem wenn diese sich frisch selbständig gemacht oder wie ich, aus einer Sozietät ausgestiegen sind und neu durchstarten.

 

Woher kommen meine Mandanten zu mir als Rechtsanwalt?

Nach mittlerweile 5 Jahren nach meinem Ausstieg aus einer Sozietät und  meiner zweiten Neugründung einer Kanzlei in einem anderen Ortsteil schätze ich, dass ca. 40 % der Mandanten durch Internet Suchmaschinen zu mir gefunden haben. Weitere 40 % sind Empfehlungen und ca. 20 % kommen aus der Nachbarschaft oder Werbung in der Ortsteil Zeitung. Überlegen wir, was dies zu bedeuten hat.

 

Die Lage der Kanzlei

Trotz einer geringen Anwaltsdichte bei mir im Vorort von Wiesbaden, sind nur ca. 20 % der Mandanten bei mir als Rechtsanwalt, weil Sie die Kanzlei kennen. Trotz einer sehr guten Lage im Ortskern, Werbung usw. Ein Berufseinsteiger, der denkt durch eine noble Lage der Kanzlei  bekommt er auch entsprechende Klientel irrt. Anders herum wird ein Schuh daraus: Wer die entsprechenden Kontakte und das passende Netzwerk pflegt, muss den potentiellen Mandanten auch das Image bieten, das zum Niveau des Netzwerkes passt.

 

Weiterempfehlungen des Rechtsanwaltes

Die Persönlichkeit des Anwalts ist ein wichtiger Faktor. Ein ehrliches offenes Auftreten, eine gute Vorbereitung auf das Erstgespräch und den Gerichtstermin zeugt von Kompetenz und Professionalität. Ein Mandant fühlt sich gut aufgehoben und kommt gerne wieder.

Ich frage daher grundsätzlich am Telefon grob ab, worum es geht. Erstens um zu prüfen, ob die Anfrage in mein Tätigkeitsgebiet passt, zweitens um mich gut vorbereiten zu können und drittens um den Mandanten zu bitten, die notwendigen Unterlagen direkt mitzubringen, so dass kein weiterer Termin erforderlich ist.

Sehr viele Anfrage lehne ich direkt ab und empfehle andere Kollegen. Ich bearbeitete keine Aufträge in Sachgebieten, in denen ich unsicher bin. Eine schlechte Bearbeitung aufgrund Unsicherheit wäre Negativwerbung. Lieber verdiene ich heute weniger und gebe ein lukratives Mandat ab, als dass ich Fehler mache.

 

Internetwerbung für Rechtsanwälte

Es ist erstaunlich, wie viel eine gute Listung als Rechtsanwalt in Suchmaschinen bringt. Als Google seinen Suchalgorythmus einmal änderte, tauchte ich plötzlich hier in Wiesbaden als „Scheidungsanwalt Wiesbaden“ ganz weit oben in den Suchergebnissen auf. Und das  ohne bezahlte Werbung. Die Änderung der Suchergebnisse bemerkte ich sofort. Ich hatte zuvor etwa 6 Ehescheidungen im Jahr. Seitdem haben sich die familienrechtlichen Anfragen vervierfacht.

Das erstaunlich ist, dass dieser Begriff so überhaupt nicht auf meiner Webseite auftauchte. Google sucht sich also aus dem Inhalt automatisch aus, ob die Webseite mit einem bestimmten Suchbegriff wie Ehescheidung zu tun hat. Ich hatte zwar Wörter wie Scheidung und Rechtsanwalt im Text, aber nicht genau diesen Begriff. Ebenso hatte ich einiges über Trennung, Unterhalt und das Scheidungsverfahren geschrieben.